Leben im Moor im 18. und 19. Jahrhundert

Band 2 der Schrift des Bachmann-Museums in zweiter Auflage erschienen

Die Besiedlung der Moore ist für das Elbe-Weser-Dreieck von zentraler Bedeutung. Das Leben der ersten Siedler war hart, gleichwohl wurden im Zuge der Kolonisierung allein auf dem Gebiet der ehemaligen Ämter Bremervörde, Ottersberg, Lilienthal und Osterholz über 70 neue Dörfer gegründet. Die Stiftung Bachmann-Museum Bremervörde hat zu diesem spannenden Thema einen kompakten Überblick herausgegeben: „Den eersten sien Dot, den tweeten sien Not … Moorkolonisation im Elbe-Weser-Dreieck 1750 – 1890“ von Dr. Horst Rössler ist soeben in zweiter Auflage erschienen.

Auf 36 reich bebilderten Seiten im DIN-A4-Format schildert Rössler, wie die Moorkolonisation von der Mitte des 18. Jahrhundert bis zum Ende des 19. Jahrhunderts staatlich organisiert und umgesetzt wurde und welche Wege die Menschen fanden, eine für sie lebensfeindliche Gegend urbar zu machen und dort heimisch zu werden. Dabei geht der Autor insbesondere auf die Lebensbedingungen der Siedler in den Mooren in den heutigen Landkreisen Rotenburg (Wümme) und Osterholz ein.

Die Publikation ist der zweite Band der Schriften des Bachmann-Museums Bremervörde. Die Erstauflage war bei den Lesern auf so großes Interesse gestoßen, dass das Werk nach kurzer Zeit vergriffen war. Umso mehr freut sich die Stiftung, dass der Bedarf auch derjenigen, die bislang auf der Warteliste standen, nun gedeckt werden kann.

In dem Kompendium fasst Rössler seine langjährigen Forschungen zum Thema zusammen. Er beschreibt, wie Jürgen Christian Findorff, von Beruf Tischler, dank seiner Expertise im Wasserbau und in der Landvermessung zum „Vater aller Moorbauern“ wurde. Auch gibt der Autor einen Einblick in das beschwerliche Leben der ersten Siedler, die in primitiven, im Winter kalten und feuchten Wohnhütten hausten und in der Hoffnung, künftig von Ackerbau, Viehzucht und Torfabbau leben zu können, das Land kultivierten. Den langen, entbehrungsreichen Weg, den sie auf sich nahmen, um aus der Besiedlung eine Erfolgsgeschichte zu machen, beschreibt Rössler anschaulich und kompakt anhand zahlreicher Quellen aus den Archiven der Region.

„Das große Interesse an der Publikation zeigt die Bedeutung des Themas für die Geschichte unserer Region, die noch heute durch die charakteristischen Dörfer, Kanäle und Dämme geprägt ist, die in dieser Zeit entstanden sind“, betont Landrat Marco Prietz, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Bachmann-Museum Bremervörde und Mitherausgeber der Schriftenreihe. „Das neue gestalterische und inhaltliche Konzept geht auf. Wir danken dem Autoren und dem Landschaftsverband Stade, der diesen Band möglich gemacht hat.“

Die zweite Auflage von „Den eersten sien Dot, den tweeten sien Not …“ ist inhaltlich unverändert und überzeugt in DIN-A4-Format mit ansprechendem Layout, zahlreichen Abbildungen sowie einem gut lesbaren und wissenschaftlich fundierten Text. Im Umschlag sind zwei ausklappbare Karten aus dem 18.Jahrhundert enthalten. Die Publikation ist ab sofort für 9,90 Euro im Bachmann-Museum (Telefon 04761/983 46 03, E-Mail: museum@lkrow.de) und im Buchhandel erhältlich.

Die Herausgeber der Publikation: Landrat Marco Prietz (von links), Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Bachmann-Museum, Ellen Horstrup, Museumsleiterin und Geschäftsführerin der Stiftung Bachmann-Museum sowie Dr. Stefan Hesse, Kreisarchäologe und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Bachmann-Museum. Foto: Landkreis Rotenburg/Huchzermeier