Die Umlagerung der Museumsbestände beginnt

Landkreis und Bachmann-Museum erarbeiten gemeinsam den aufwändigen Projektablauf.

In den kommenden Tagen startet ein großes Umlagerungsprojekt des Bachmann-Museums. Die auf dem Dachboden des Museumsgebäudes untergebrachten Objekte zur Geologie und Archäologie des zentralen Elbe-Weser-Dreiecks werden zunächst in das Erdgeschoss des Gebäudes umgelagert, um sie auf den Auszug aus dem Gebäude vorzubereiten. Ermöglicht wird dieses Projekt durch die finanzielle Zuwendung des Landkreis Rotenburg (Wümme).  

Ein Baugerüst vor dem Giebel des Museumsgebäudes ist das sichtbare Zeichen für den Start: bereits seit einigen Monaten bereitet die Stiftung Bachmann-Museum zusammen mit dem Landkreis Rotenburg (Wümme) die Umlagerung der Museumsobjekte aus dem Dachgeschoss in das Erdgeschoss des Gebäudes vor.

Vor etwa 20 Jahren war das Dachgeschoss vom Landkreis Rotenburg (Wümme) als Depotfläche für die geologische und archäologische Sammlung der Stiftung ausgebaut worden. Seitdem lagern dort etwa 12.000 geologische und 25.000 archäologische Objekte in sorgfältig beschrifteten Kartonagen.

Zwischenzeitlich war auf dem Dachboden eine Belastung mit Lindan und PCP festgestellt worden, die vermutlich auf die frühere Verwendung von Holzschutzmitteln am historischen Dachstuhl zurückzuführen ist. Auch der sich in den Jahren angesammelte Staub und die vielen Kartons sind inzwischen von dieser Kontamination betroffen. Seitdem darf der Dachboden nur noch kurz und mit Schutzkleidung betreten werden. Dabei hatten Stiftung und Landkreis noch Glück im Unglück, denn die Kartonagen haben die Objekte voraussichtlich vor dieser Kontamination geschützt. Die Verpackungen müssen allerdings komplett ausgetauscht werden.

Mit dem Aufbau des Gerüstes startet nun ein aufwändiger und durchorganisierter Prozess, für den der Landkreis die ehemaligen Wohnungen im Museumsgebäude zur Verfügung stellt und die hierfür zusätzlich erforderliche technische Ausrüstung bereitgestellt hat. Die Objekte werden nach und nach in den Kartons über die Luke am Giebel vom Dachboden nach unten transportiert und in einem abgetrennten Bereich im Gebäude durch eine Spezialfirma von dem Staub gereinigt. Anschließend verpacken die Mitarbeiter des Museums die Objekte in neue Kartonagen. Damit keine Informationen verloren gehen, dokumentieren sie die Beschriftung auf jedem Karton und übernehmen diese Informationen in die Datenbank des Museums. Anschließend werden die Kartons für den Auszug aus dem Gebäude in Transportbehälter verpackt und in einem inzwischen ausgeräumten Ausstellungsbereich gelagert.

Gemeinsam mit dem Landkreis, mit einem Ingenieur für Arbeitssicherheit und Gefahrstoff-Spezialisten ist dieser Prozess in den letzten Monaten entwickelt worden. Er wird auch im Laufe des Projektes immer wieder überprüft, um allen Beteiligten ein sicheres Arbeiten zu ermöglichen.

Bis voraussichtlich in das Frühjahr hinein sind die Arbeiten geplant. „Obwohl uns die große Zahl an Objekten, die wir bearbeiten, noch sehr viel Respekt einflößt, freuen wir uns auf die kommenden Monate, in denen wir endlich wieder mit diesem bedeutenden Teil unserer Sammlungen arbeiten können. Nur durch die finanzielle Zuwendung des Landkreises und durch die Unterstützung von vielen Mitarbeitern des Landkreises ist diese große Herausforderung für uns überhaupt umsetzbar“ betont Museumsleiterin Ellen Horstrup.