Faustkeil

Faustkeil_02Der Faustkeil von Scheeßel

Der Faustkeil ist ein zweiseitig bearbeitetes, spitz zulaufendes Steinwerkzeug mit gerundeter Basis, das multifunktional zum Schneiden, Schaben, Hacken oder Bohren verwendet werden konnte. Das in einer ausgereiften Schlagtechnik systematisch hergestellte Gerät wurde aus plattenförmigem, selten vorkommenden Gestein hergestellt.
Während der Eiszeit kann das Stück mit Brocken gefrorenen Erdreichs aus dem Nordosten der Region an seinen Fundort in Scheeßel geschoben worden sein. Der Fund ist das früheste Belegstück für die Anwesenheit von Frühmenschen in der Gegend des heutigen Nordwestdeutschlands. Der Faustkeil wurde vor 60 Jahren von einem Heimatforscher zufällig in einer Fuhre Lehm entdeckt.

Autor: Meike Mittmann
Quelle: Dehnke 1970; Thieme 1997

Fundort: Scheeßel
Datierung: Altsteinzeit, 600.000 bis 400.000 Jahre vor heute
Material: Geschiebe (Vulkanit)
Größe: L 17 x B 9,5 x H 6 cm